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Der Weg der Pioniere – von der Kunst der kleinen Schritte!

Pionier-Sein ist auch ein Synonym für neue Wege gehen! Und das fällt manchmal schwerer als mir lieb ist. Ich glaube, viele Menschen kennen das. Der Verstand sagt ja, das Bauchgefühl und die Intuition sagt ja. Die Umsetzung ist dann nicht immer so einfach, wie ich es gern hätte.



Hier setzt die Kunst der kleinen Schritte an. Ich freue mich sehr heute eine Spezialistin, Jasmin Sabine Lotter begrüßen zu dürfen. Jasmin, warum glaubst du, sind die kleinen Schritte manchmal viel entscheidender, ja wichtiger als die großen?

Jasmin | Kleine Schritte sind leichter umsetzbar und somit nachhaltiger. Wenn wir uns zu große Ziele setzen, kann uns der Weg dorthin – nach der anfänglichen Euphorie am Beginn eines Projektes – sehr lang erscheinen. Es ist ganz normal, dass die erste Motivationswelle nicht für immer anhält. Schnell fühlen wir uns dann überfordert und geben vielleicht sogar frustriert auf.


Ich möchte große Ziele dennoch nicht schlecht machen, da sie uns eine Vision und eine Richtung geben, in die wir uns entwickeln können.


Gerhard | Große Ziele, ja Visionen zu haben ist eine wundervolle Sache und kann uns die notwendige Motivation und Antriebskraft bringen. Ich sehe beides, die Zielorientierung und die Prozessorientierung und lande somit bei der Frage:


Wie können wir die Prozesse gestalten, damit wir die Ziele erreichen?


Jasmin | Für mich kommt vor dem eigentlichen Start des Prozesses Schritt 0. Das ist der Moment, in dem ich merke: Irgendetwas in meinen Leben läuft nicht rund – ich fühle mich unzufrieden, etwas fehlt – oder vielleicht ist auch etwas „zu viel" geworden.


Nach diesem ersten Innehalten beginnt der Prozess. Ein wichtiger erster Schritt besteht für mich darin, mir darüber klar zu werden, wo ich eigentlich hin möchte.

  • Was ist mein Bestreben?

  • Was ist mir wirklich wichtig?

  • Welche Art von Mensch möchte ich sein?

Wenn ich das definiert habe, geht es um die Strategie, wie ich dort hinkomme. Und da kommt die Tiny-Habits-Methode ins Spiel.


Gerhard | Erklär doch kurz: Was ist diese Tiny-Habits-Methode und wie ist sie aufgebaut?


Jasmin | Die Tiny-Habits-Methode ist eine Strategie zur Verhaltensänderung, die von dem Verhaltensforscher BJ Fogg entwickelt wurde. Zunächst definiert man ein Ziel bzw. eine Verhaltensänderung, die man erreichen möchte.


Im nächsten Schritt identifiziert man Tiny Habits, also Mini-Gewohnheiten, die man in den Alltag integriert. Diese sollten einfach und schnell umzusetzen sein und zu dem Ziel passen. Im letzten Schritt geht es darum, die Tiny Habits mit einem Auslöser zu verknüpfen, um sie zur Gewohnheit werden zu lassen.


Eine große Rolle spielen für die konkrete Umsetzung auch noch positive Emotionen. Gewohnheiten entstehen nämlich nicht allein durch Wiederholung, wie das oft zu lesen ist.

Gerhard | Jasmin, lass uns doch praktisch werden. Ich habe hier was, dass nicht nur für Pioniere von Interesse ist. Shawn Achor hat in einem wissenschaftlichen Experiment (https://youtu.be/fLJsdqxnZb0) nachgewiesen, dass Führungskräfte, die sich 21 Tage in Dankbarkeit üben, zu 100 Prozent bessere Entscheidungen treffen.

So stelle ich dir die Frage: Wie kann die Tiny Habits Methode mir dienen, Dankbarkeit zu meiner Gewohnheit zu machen? Das wird viele Menschen interessieren – wer würde nicht gern bessere Entscheidungen treffen.


Jasmin | Das ist wirklich ein faszinierendes Beispiel, was Dankbarkeit bewirken kann! Es gibt jede Menge Möglichkeiten, Tiny Habits für ein dankbares Leben zu nutzen. Was dazu wichtig zu wissen ist: Jedes Tiny Habit „Rezept" besteht aus 3 „Zutaten".

  • Einem Auslöser (einer bereits im Alltag integrierten Routine)

  • Die Mini-Gewohnheit an sich

  • Dem Erzeugen einer positiven Emotion

Am praktischen Beispiel der Dankbarkeit könnte das dann beispielsweise so aussehen:

  • Nachdem ich meinen Arbeitstag beendet haben (also den Computer heruntergefahren habe) (= Auslöser)

  • Notiere ich in einem Tagebuch, für welche 3 Dinge ich heute dankbar bin

  • Ich feiere das, in dem mir selbst ein Lächeln schenke und spüre, wie sich das Gefühl der Dankbarkeit ausbreitet.

Gerhard Peham | Die Anfangsfrage lautete: Wie können wir die Prozesse gestalten, damit wir unsere Ziele erreichen? In diesem Beispiel würde die Antwort lauten: Um durchgängig bessere Entscheidungen zu treffen, verbinde ich eine kleine Übung in Dankbarkeit mit einer bestehenden Gewohnheit und schließe diese Übung mit einem Lächeln ab.

Untersuchungen zeigen, dass Dankbarkeit noch viele weitere „Nebenwirkungen" hat.


Stressreduktion, Steigerung der Kreativität und des ganzheitlichen Wohlbefindens und vieles mehr.


Kann das wirklich so einfach sein? Hier noch eine Frage an dich: Welche persönlichen Erfolge, Veränderungen hast du selbst bereits erlebt bzw. welche Ziele hast du mit der Tiny-Habits-Methode erreicht?


Jasmin | Ich werde oft gefragt, ob so „lächerliche kleine Dinge" wirklich etwas verändern können. Es kommt den Menschen komisch vor, da wir in einer Gesellschaft leben, die nur das höher-schneller-weiter kennt.


Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich aber, welch großen Unterschied meine Mini-Gewohnheiten machen. Das Verändern meiner Gewohnheiten in kleinen Schritten hat mich nicht nur aus dem Burnout befreit. Ich bin außerdem gelassener, produktiver, lebensfroher und insgesamt sehr viel zufriedener geworden.


Gerhard | Ja genauso lebendig habe ich dich kennengelernt. Kaum zu glauben, dass du mal anders warst. Mich erinnert diese Methode an eine Aussage von Paul Watzlawick:

„Den Fehler den ich … am häufigsten sehe, ist die Annahme, dass ein großes komplexes Problem nur durch ebenso große komplexe Lösungsstrategien angegangen werden kann. … Das Kleine ist möglicherweise bedeutender als das Große!“

Hast du abschießend noch eine Idee wie es gelingt Teammeetings mit einer kleinen Gewohnheit der Dankbarkeit zu beleben?


Jasmin | Wie wäre es, zu Beginn des Meetings eine kurze Dankbarkeitsrunde einzubauen? Jeder Mitarbeitende könnte reihum eine Sache nennen, für die er in der letzten Woche dankbar war. Das können kleine Dinge wie ein schönes Mittagessen oder eine nette Geste von einem Kollegen sein, aber auch größere Erfolge oder persönliche Meilensteine.


Ich sehe da mehrere Vorteile: Zum einen schafft es eine positive Stimmung und hilft, den Fokus auf die Dinge zu legen, die gut laufen und für die man dankbar sein kann. Zum anderen gibt es den Mitarbeitenden die Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und auch persönlichere Aspekte zu teilen. Das stärkt die Teamzusammengehörigkeit und fördert das Vertrauen untereinander.

Nach einer Dankbarkeitsrunde sind Menschen nach meiner Erfahrung entspannter und motivierter, da sie sich bewusst gemacht haben, was gut läuft und wofür sie dankbar sein können. Das kann sich positiv auf die Arbeitsleistung auswirken und auch dabei helfen, schwierige Situationen oder Herausforderungen gelassener und zuversichtlicher anzugehen.


Gerhard | Ich danke dir Jasmin. Es sind tatsächlich diese Kleinigkeiten, die den Pionieren den Weg erleichtern und letztendlich Großes bewirken. Wann und wo gibt es die Gelegenheit, dich und die Tiny-Habits-Methode näher kennenzulernen?


Jasmin | Sehr gern, Gerhard. Es ist mir ein großes Anliege, die Methode im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen. Daher biete ich regelmäßige einstündige Schnupper Workshops online per Zoom an. Die Termine findet man auf meiner Webseite https://www.happiemotion.de/.


Gerhard | Nochmals Danke Jasmin. Für alle, die nach praktischen Übungen in Dankbarkeit suchen, kann ich die Gratis-Online-Dankbarkeits-Challenge oder das dazu passende Übungs- und Praxisbuch 21 Tage Dankbarkeit auf www.einfach-dankbar-leben.eu empfehlen.


Wir, als leidenschaftliche Gastgeber für das Mögliche wünschen dir viel Erfolg bei deinen kleinen Schritten!


Die Schatzsucher Jasmin Sabine Lotter & Gerhard Peham

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